Ein ganzes Menschenalter her

Ausstellung und Film zum Ende des Zweiten Weltkrieges

Die interaktive Ausstellung „80 Jahre Kriegsende in Sachsen“ ermöglicht noch bis zum 15. Juni 2025 im MITTENDRIN einen vielschichtigen Blick auf den Zweiten Weltkrieg, dessen Ursachen und Ende vor 80 Jahren.

11 Banner erzählen mit Texten, Bildern, Videos und Interviews von den letzten Kriegsmonaten in Sachsen, vom Ende des Nationalsozialismus und den tiefgreifenden Umbrüchen nach 1945, von Zerstörung, Flucht, Vertreibung – aber auch von Mut, Integration und Neuanfang.

Gefördert vom Sächsischen Beauftragten für Vertriebene und Spätaussiedler stellt die Ausstellung auch Bezüge zur Gegenwart her. In Zeiten zunehmender Spannungen, weltweiter Aufrüstung und verhärteter Fronten lohnt es sich, genau hinzusehen: Was führt zum Krieg? Welche Sprache, welche Bilder, welche Entscheidungen ebnen ihm den Weg? Bevor ein Krieg endet, hat er irgendwann begonnen – in Köpfen, in Sprache, in politischen Konzepten. Die Ausstellung ruft in Erinnerung: Frieden ist kein Zustand, den man besitzt – er muss gewollt, gestaltet und immer wieder neu verteidigt werden.

Deshalb gibt es zwischen den Bannern die Gelegenheit, über Frieden, Freiheit und Demokratie nachzudenken und ins Gespräch zu kommen.

Am 14. Juni runden zwei Veranstaltungen die Ausstellung ab. Ab 17 Uhr gibt Dr. Stephanie Pietsch aus Chemnitz einen Überblick zu Möglichkeiten der Familienforschung. Die Erinnerungen älterer Verwandter sind ein wertvoller Schatz, reichen jedoch oftmals nicht weit zurück oder sind lückenhaft. Welche Quellen stehen zur Verfügung, um weitere Informationen zu erhalten? Diesen Fragen geht die Germanistin nach und lässt ausreichend Raum für Rückfragen.

Anschließend begleitet der Film „Winterkinder – Die schweigende Generation“ ab 18.30 Uhr eine solche Suche nach den Wurzeln einer Familie. „Auf sehr intime und unspektakuläre Weise zeigt der Film auf, dass Verdrängtes und Verschwiegenes von Generation zu Generation weitergeben wird und so lange nachwirkt, bis eine bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit erfolgt.“ (Mascha Film)

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